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EL 308 − Einsatz und Verwendung

Eissäge

Ebenfalls gegen Ende der 40er Jahre wurde dieses Foto gemacht, während einer Zeit, in der aufgrund der Kriegeszerstörungen und der allgemeinen Not ein großer Mangel an Kühlschränken und Kältemaschinen bestand. Während dieser Zeit wurden sowohl für die Lebensmittelkühlung im privaten Bereich, als auch für die Kühlung bei der industriellen Herstellung und Lagerung, besonders von Nahrungsmitteln, große Mengen Natureis benötigt. Dieses wurde mit motorgetriebenen Eissägen in Blöcke geschnitten. Eine solche Eissäge mit EL 308 zeigt das folgende Foto.

Eissäge

Seilwinden

Natürlich wurde der EL 308 auch in Seilwinden eingebaut. Im folgenden Foto aus den späten 40er Jahren treibt der EL 308 eine Weinbergwinde an. Leider gibt es keine weiteren Informationen über dieses Gerät.

Seilwinde

Motorwinde

Bei dieser motorbetriebenen Seilwinde auf einem Anhängerfahrgestell handelt es sich um eine Spezialmaschine, die im Bereich der Kanalreinigung−und Wartung zur Förderung von Sinkstoffen eingesetzt wurde. Die Winde hat eine Zugkraft von 1500 kg und besitzt einen schwenkbaren Ausleger. Diese Winden wurden in den 50er und 60er Jahren von der Firma Dühmert in Berlin gebaut. Das folgende Foto wurde uns freundlicherweise vom Institut für Abwasserwirtschaft Halbach zur Verfügung gestellt.

Seilwinde

Beladeseilwinde A 021

Die folgenden beiden Bilder zeigen Anhänger zum Transport von Langholz, bei denen der EL 308 eine Seilwinde antreibt, mit der die Stämme auf den Anhänger gezogen werden können. Wahrscheinlich handelt es sich nicht um die gleichen Anhängertypen. Als Hersteller könnte der VEB Kombinat Forsttechnik Waren in Frage kommen. Nähere Angaben sind nicht bekannt. Nach vorliegenden Angaben handelt es sich um die Beladeseilwinde A 021 vom VEB Fahrzeugbau Aschersleben, auch bekannt als Ascherslebener Verladewinde. Die Winde konnte mit Eingang− oder Zweiganggetriebe geliefert werden, wahrscheinlich auch mit Elektromotor zum Einsatz auf stationären Holzausformungsplätzen. Mittels zweier U−Profilträger konnte die Winde sowohl an Langholzanhänger als auch an Eisenbahnwaggons zum Beladen mit Stammholz angesteckt werden. Außerdem konnte die Winde auf Einachsanhänger montiert und so für Rückearbeiten in unwegsamem Gelände eingesetzt werden. Die Motorwinde hatte ein Gewicht von ca. 150 kg und hatte je nach Seildurchmesser auf jeder der beiden Trommeln maximal 50 Meter Seil. Das erste Bild entstand vor 1955, das zweite wahrscheinlich in den 70er Jahren.

Langholzanhänger Langholzanhänger Langholzanhänger

LKW G5 Kranwagen

Bei dieser Armee−Ausführung des LKW G5 als Kranwagen dient der EL 308 am Heck des Fahrzeuges als Antrieb für einen Spill. Nach vorliegenden Angaben wurde der G5 allerdings nicht serienmäßig so ausgeliefert, es dürfte sich also um eine Eigenkonstruktion handeln.

G5 Kranwagen

LKW G5 LKW G5

Benzinkuh

Drei− oder vierrädrige, sehr langsame Fahrzeuge, auch Eigenbauten, als Hilfsmittel zur Lastenbeförderung wurden früher landläufig als Benzinkuh bezeichnet. Ob die folgenden beiden Fahrzeuge Eigenbauten sind, kann bis jetzt nicht eindeutig geklärt werden. Verblüffend ist auf jeden Fall die Ähnlichkeit, die auf eine Kleinserie schließen lässt. Der EL 308 mit Untersetzungsgetriebe und Kupplung treibt über eine Kette ein Schaltgetriebe an. Die Mulde kann über eine Handpumpe hydraulisch gekippt werden. Der Fahrer sitzt auf der Schütte wie auf einem Kutschbock.

Benzinkuh

Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh

Beim folgenden Modell wird auch die Hydraulikpumpe vom EL 308 angetrieben. Allerdings gibt es auch hier kein Typenschild oder andere Hinweise auf die Herkunft des Fahrzeuges.

Benzinkuh

Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh Benzinkuh

Kanisterabfüllgerät KAG−20

Für die Nationale Volksarmee der DDR wurde Anfang der 60er Jahre im Rahmen eines Neurervorschlages das Kanisterabfüllgerät KAG−20 entwickelt. Dieses Gerät sollte das Umfüllen von Kraftstoff aus Tankfahrzeugen in 20−Liter Kanister sicherer, schneller und einfacher machen. Dafür wurde der EL 308 mit einer Pumpe auf ein einachsiges Anhängerfahrgestell montiert. Durch die spezielle Pumpe konnten 4 Kanister gleichzeitig befüllt werden. Die Kanister konnten während des Befüllvorganges auf dem Transportfahrzeug bleiben. Nachfolgend zwei Fotos eines solchen Gerätes.

Kanisterabfüllgerät KAG 20 Kanisterabfüllgerät KAG 20

Kabeltransport− und Verlegeanhänger

Die zweiachsigen Kabeltransport− und Verlegeanhänger wurden beim VEB Kraftfahrzeugwerk "Ernst Grube" in Werdau gefertigt. Uns sind 3 verschiedene Typen bekannt. Es handelt sich um Anhänger mit 7, 12 und 16 Tonnen Gesamtmasse mit den DDR−Typenbezeichnungen HL 70.91, HL 120.91 und HL 160.91. Aufgrund der speziellen Rahmenbauweise konnten die Anhänger bis an die Kabeltrommel herangefahren werden, und diese aufnehmen. Die Kabeltrommeln konnten mit diesen Spezialanhängern selbständig aufgenommen, transportiert, verlegt und abgesetzt werden. Alle Modelle waren mit einem EL 308 ausgerüstet. Dieser diente als Antrieb für ein Hydraulikaggregat. Die Hydraulikpumpe versorgte den Antrieb für die Kabeltrommel, sowie zwei unabhängig voneinander regelbare Seilwinden, um die Kabeltrommel an den Anhänger heranzuziehen und aufzunehmen. Nachfolgend ein Foto von einem HL 70.91.

Kabeltransport− und Verlegeanhänger HL 70.91

Boote

Der EL 308 wurde als einfacher und robuster Antrieb in der DDR auch in kleinere Boote eingebaut. Außer diesem Prospektfoto liegen uns aber leider keine weiteren Informationen vor.

Boot

Rostocker Dränspül− und Ortungsgerät RSO II (B765)

Das Dränspül− und Ortungsgerät war auf einem leichten geländegängigen Anhängerfahrgestell montiert. Der EL 308 diente als Antrieb für die Hochdruck−Drillingspumpe CJ94 (1−40 bar stufenlos bei 66l/min). Das Gerät diente zum Orten und Reinigen von Störstellen bei Drainageanlagen, und war für diesen Zweck mit einem 120−150 m langen Kunststoff−Spülrohr mit Doppelkegel−Spülkopf (eine Frontaldüse, mehrere Heckdüsen schräg nach hinten) ausgerüstet. In diesem Spülrohr befanden sich in getrennten Kammern zwei Hochdruck−Ecepolen−Rohre sowie eine Kupferlitze zur Ortung. Der Spülkopf konnte durch ein Such−und Ortungsgerät (12V/1000Hz über Traktorbatterie) induktiv geortet werden. Hersteller war der VEB Landmaschinenbau Gützkow, zumindest zeitweise.

RSO II

Flak−Scheinwerfer

Die folgenden Fotos zeigen einen Ortungsscheinwerfer für Fliegerabwehrkanonen, der bei der NVA im Einsatz war. Der Scheinwerfer selbst ist russischer Bauart und absetzbar auf einem einachsigen Anhängerfahrgestell montiert. Im vorderen Bereich ist das Stromaggregat mit EL 308 zur Stromversorgung des Scheinwerfers untergebracht. Im Gegensatz zu allen anderen Stromerzeugern ist dieses Aggregat mit einem Ölbadluftfilter ausgerüstet.

Flak Scheinwerfer

Flak Scheinwerfer Flak Scheinwerfer Flak Scheinwerfer Flak Scheinwerfer

Schotterräummaschine SR 701

Mit der Schotterräummaschine SR 701 wurde beim Gleisbau der Schotter zwischen den Schwellen ausgeräumt und nach außen befördert. Die Maschine räumt nur nach einer Seite. Zum Freilegen eines kompletten Gleises musste die Maschine also gedreht werden, oder es wurden zwei Maschinen gegenläufig eingesetzt. Der EL 308 treibt die beiden Räumwerkzeuge über ein Getriebe (2:1), eine Schaltkupplung und zwei Schneckengetriebe an. Mit einem System aus Kurbeln und Federn erreicht man eine ellipsenförmige Bewegung der Räumgestänge und eine Dämpfung der Stöße beim Auftreffen auf den Schotter. Eine ebenfalls durch den EL 308 angetriebene Hydraulikpumpe ermöglicht das hydraulische Spreizen der Stützbeine. Damit kann der gesamte Maschinenrahmen abgesenkt werden. Dadurch kann die Arbeitstiefe der Räumwerkzeuge eingestellt werden, bis ca. 5 cm unter die Schwellenunterkante. Die 923 kg schwere Maschine konnte in nur 90 Sekunden auf einer Aussetzvorrichtung neben dem Gleis abgestellt werden. Man konnte in zwei Stunden ca. 36 Schwellenfelder beidseitig ausräumen. Hersteller war vermutlich das FEW Blankenburg.

Schotterräummaschine SR 701

Parzellen−Drillmaschine A111−1

Diese motorisierte Drillmaschine war für Pflanzenzuchtinstitute und Saatguthersteller gedacht. Durch den EL150/5 wurden beide Räder über Ketten und Ausgleichsgetriebe angetrieben. Bei einer Arbeitsbreite von 100 bzw. 125cm konnten 10 Reihen gesät werden. Die 325kg schwere Maschine erreichte eine Arbeitsgeschwindigkeit von 2,6−3,9 km/h.

Drillmaschine A111

Kompressor−Nebelgerät HELMA HKN 58

Das Kompressor−Nebelgerät HELMA HKN 58 wurde bei Marcus, Helmbrecht & CO, Leipzig hergestellt und diente zur Bekämpfung von Schadinsekten im Obstbau, in der Forstwirtschaft, sowie beim Ölfruchtanbau durch den Einsatz von insektiziden Nebelmitteln. Der EL 308 trieb ein Gebläse (2000m³/h) sowie einen Kompressor (21 m³/h) an. Die erzeugte Druckluft wurde mit 6 Bar über ein Leitungssystem direkt den Nebeldüsen zugeführt, die sternförmig an der schwenkbaren Gebläseöffnung angeordnet waren. Das Aerosol wurde pneumatisch aus dem 45 Liter fassenden Tank ebenfalls den Düsen zugeführt und durch die Druckluft zu feinsten Tröpfchen vernebelt. Die Düse förderte 1 l/min. Arbeitsgeschwindigkeit lag bei 3 km/h. Beim Nebeln konnten 10 bis 12 ha/h bearbeitet werden. Mit dem Kompressor des HKN 58 konnten der HELMA Nebeltopf (für Gewächshäuser), das HELMA Hang−Nebelgerät (Weinbau), sowie das HELMA Großraum−Nebelgerät (große Lagerhallen) als Zusatzgeräte betrieben werden. Das 430 kg schwere Gerät war sowohl für Pferdezug als auch für Traktorzug geeignet und kostete damals 4745 Mark. Das HKN 58 war von der Biologischen Zentralanstalt der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften amtlich geprüft und anerkannt.

HKN58

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