Das Ventilatoraggregat VA 60 mit EL 308−Motor ist ein tragbares Gerät zur Be− und Entlüftung von Räumen. Hier ein Bild aus den 80er Jahren.
Diese Aggregate wurden normalerweise in einem Ventilatortransport−Anhänger HL 900.40/VTA des VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz, Betrieb des IFA−Kombinats Spezialaufbauten und Anhänger, untergebracht. Das folgende Bild zeigt einen solchen Anhänger.
Diese Geräte sind mittlerweile äußerst selten. In einer privaten Sammlung befindet sich dieses, sehr gut erhaltene Exemplar. Der EL 308 ist mit dem gusseisernen Sockel auf dem Standard−Traggestell montiert. Die Ventilatorwelle mit Radiallüfter ist außerhalb des Ventilators mit zwei Stehlagern gelagert, und über eine elastische Flanschkupplung mit dem Motor verbunden.
Das Ventilatoraggregat VA 60 hatte einen Luftdurchsatz von 3600 m³/h. Damit war die Feuerwehr in der Lage, wirkungsvoll giftige oder explosive Gase aus beliebigen Räumen abzusaugen, oder Räume und Schächte zu belüften. An den Ventilator konnten seit Baujahr 1970 bis zu 10 flexible Stahlschläuche mit Schnellverschlüssen angekuppelt werden. Bis 1969 wurden Schnellkuppelstahlrohre mit Kniestücken verwendet. Für die Absaugung von explosiven Gasen sind im Ventilatorgehäuse Funkenschutzbleche eingebaut. Der komplette Maschinensatz wiegt 94 kg und wurde vom VEB Lufttechnischer Anlagenbau Radeberg hergestellt. Das Aggregat wurde 1980 produziert und war bis 2004 bei der Landesfeuerwehrschule Sachsen im Einsatz.
Bei dem folgenden Gerät wurde der EL 308 bei der Feuerwehr zur Schaumerzeugung verwendet. Es handelt sich um einen tragbaren Leichtschaumgenerator LSG 4/400 T vom VEB Feuerlöschgerätewerk Apolda.
Hier die schematische Darstellung zur Schaumerzeugung:
Die folgenden Bilder zeigen einen sehr gut erhaltenen Leichtschaumgenerator von 1979.
Mit diesem Gerät konnten, bei einer Zumischung von 5% Finiflam−allround Schaumbildner, bis zu 160m³ Leichtschaum pro Minute erzeugt werden. Das LSG wurde sowohl eingesetzt zur Beschäumung von Flächen und zum Ausschäumen von Räumen bei der Brandbekämpfung, als auch für die vorbeugende Beschäumung zur Verringerung der Brand−und Explosionsgefahr bei Havarien oder ähnlichen Situationen.
Ohne Wasseranschluß konnte das Gerät auch zum Belüften von Räumen verwendet werden. Der zur Verschäumung erforderliche Luftstrom wird mit einem Axiallüfter erzeugt, der direkt mit dem EL 308 verbunden ist. Das Gerät hat keinen Drehzahlregler. Die Einstellung der Drehzahl erfolgt mittels Bowdenzug über einen Handhebel, der auch bei älteren MZ−Motorrädern als Choke−Hebel verwendet wurde. In der Verkleidung ist neben einem Manometer für den Eingangsdruck auch ein mechanischer Drehzahlmesser eingebaut, der über eine Tachowelle direkt von der Kurbelwelle angetrieben wird. Unter dem Verkleidungsblech befindet sich eine Trabant−Lichtmaschine, die durch einen Keilriemen angetrieben wird und zum Betrieb des Arbeitsscheinwerfers dient. Die Lichtmaschine wurde bei späteren Baujahren (vermutlich ab Beginn der 80er Jahre) durch einen einfachen Fahrraddynamo ersetzt, der durch eine Reibscheibe auf der Lüfterwelle angetrieben wird, und eine Fahrradlampe versorgt. Das 123 kg schwere LSG war bei der Feuerwehr Pirna im Einsatz. Dieses Gerät hatte damals einen IAP (Industrieabgabepreis) von 3167,80 DDR−Mark.
Weiterhin konnte mit diesem Gerät das 3,3x3,3 m große Sprungpolster SPP 12 aufgepumpt werden. Dieses Rettungsgerät besteht aus einem quaderförmigen Hohlkörper aus Polyamidseidengwebe mit Polyurethanbeschichtung und kreuzweise eingenähten Bändern Die maximale Sprunghöhe beträgt 12 m. In Verbindung mit dem LSG 4/400 T ist das Sprungpolster in ca. 60 Sekunden einsatzbereit.
Die TS 3 vom VEB Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde ist durch ihre einfache Bedienungsweise und Wartung, ihr geringes Gewicht und den niedrigen Kraftstoffverbrauch unter anderem für die Landwirtschaft oder Gärtnereien, beispielsweise als Antriebsaggregat für Berieselungsanlagen, geeignet. Die Förderung erfolgt durch eine einstufige Hochdruck−Kreiselpumpe aus eloxiertem Leichtmetall.
Die Pumpe hat einen B−Saugstutzen und einen C−Druckausgang, der durch ein Niederschraubventil absperrbar ist.
Manometer und Mano−Vakuummeter dienen der Kontrolle, ein Ablaßhahn dem Entwässern der Pumpe.
Als Ansaugvorrichtung ist im Saugstutzen eine Kapselschieberpumpe mit Ölschmierung eingebaut, die durch einen
Umstellhahn betätigt wird. Das 72 kg schwere Pumpenaggregat liefert ca. 250−300 Liter Wasser pro Minute.
Der IAP (Industrieabgabepreis) betrug damals 1199 DDR−Mark. Die Serienproduktion begann 1958.
Die TS 3 war offiziell nicht für Feuerlöschzwecke zugelassen.
Irgendwie fanden aber trotzdem recht viele Exemplare ihren Weg in die freiwilligen Feuerwehren der DDR. Hier einige Bilder.
Die mittlerweile sehr seltene Kraftstoffumfüllpumpe TS 3 K ist ein Umbau der TS 3, äußerlich erkennbar am verlängerten Tragegestell wegen des größeren Abstandes von Motor und Pumpe, sowie an einem Schutzschild zwischen Motor und Pumpe. Ausgerüstet mit mineralölbeständigen Dichtungen und einem Feuerlöscher, wurden so 915 Geräte vor allem an die Staatlichen Organe, wie Volksarmee und Volkspolizei ausgeliefert. Nachfolgend einige Bilder einer TS 3 K, Anfang der 70er Jahre.
Es handelt sich hierbei um einen Kompressor, der ursprünglich in einer LPG im Raum Guben im Einsatz war. Höchstwahrscheinlich war anstelle des EL 308 früher einmal ein Elektromotor montiert. Eine seltene Konstruktion ist der Rahmen des Wagens, der gleichzeitig als Luftbehälter dient und 25 Liter fasst. Der EL 308 ist auf dem Rahmen verschiebbar, um die beiden Keilriemen zu spannen. Die Riemenscheibe sitzt direkt auf der Kurbelwelle.
Die 4 Halterungen mit Flügelmuttern am Rahmen deuten darauf hin, daß das komplette Aggregat früher mit einer Schutzhaube abgedeckt war. Der Kompressor wurde 1977 im Geraer Kompressorenwerk hergestellt. Die vier massiven Tragegriffe am Rahmen sind durchaus berechtigt, immerhin wiegt das Gerät 250 kg. Der Kompressor ist derzeit noch bei der Feldbahnanlage Guben im Einsatz. Wir danken der Feldbahn Guben für die Überlassung der Fotos.
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