Seiten:   1     2     3     4     5     6    [ 7 ]    8     9


EL 308 − Einsatz und Verwendung

Schwellenschraubmaschine

Bei dem folgenden Gerät handelt es sich um eine sogenannte Schwellenschrauben Ein−und Ausdrehmaschine. Die Maschine ist funktionsfähig und wird bei der Historischen Feldbahn in der Herrenleite bei Pirna noch eingesetzt. Dieses Gerät dient zur Befestigung der Schienen auf den Schwellen. Die Maschine wird drehbar auf ein Rollengestell gesetzt, das auf den Schienen bewegt werden kann. Damit kann der Schrauber in jede beliebige Position gebracht werden. Der EL 308 ist hier mit dem Motorsockel auf ein Rohrgestell geschraubt. Er treibt über das originale Untersetzungsgetriebe und ein weiteres Untersetzungsgetriebe den Schrauber mit Wendegetriebe an. Über den Hebel am Schrauber kann die Drehrichtung zum Ein−oder Ausschrauben der Schwellenschrauben geändert werden. Das Gerät wiegt ca. 120 kg.

Schwellenschraubmaschine

Schwellenschraubmaschine Schwellenschraubmaschine Schwellenschraubmaschine Schwellenschraubmaschine Schwellenschraubmaschine Schwellenschraubmaschine

Das folgende Foto entstand vermutlich bereits gegen Ende der 40er Jahre und zeigt eine Schwellenschraubmaschine bei der Arbeit. Bei dem montierten EL 308 handelt es sich wahrscheinlich um eine sehr frühe Version, noch mit offener Zündanlage und Anwerfrolle.

Schwellenschraubmaschine

Die Bauart dieser Schwellenschraubmaschinen wurde "Callsen" genannt. Hergestellt wurden die Maschinen beim VEB Technische Werkstätten Gotha. Der Motor ist mit der Hauptwelle über eine Flanschkupplung verbunden. Das Untersetzungsgetriebe ist schräg verzahnt. Das Kegelrad−Wendegetriebe besitzt eine Klauenkupplung. Damit sind die Schaltstellungen Rechtslauf, Halt und Linkslauf möglich. Über eine Rutschkupplung können verschiedene Drehmomente zwischen 200 und 400 Nm, je nach Art der Schrauben und Schwellen, eingestellt werden. Die Arbeitsdrehzahl beträgt 130 U/min. Vermutlich gab es auch frühe Ausführungen mit EL 150 Motor.

Schwellenschraubmaschine Schwellenschraubmaschine Schwellenschraubmaschine

Gleisstopfmaschine

Die beiden folgenden Motoren mit gusseisernem Sockel und den Riemenscheiben direkt auf der Kurbelwelle gehören zu einer kleinen Gleisstopfmaschine. Die Motoren sind leider nicht montiert, und die Maschine ist nicht komplett und einsatzbereit. Es waren beide Motoren auf der Maschine montiert. Nach vorliegenden Informationen handelt es sich um zwei getrennte Einheiten, die beide von einem eigenen Motor angetrieben wurden. Die Motoren dienten zum Antrieb der Hydraulikpumpen und der Vibratoren, jedoch nicht zur Vorwärtsbewegung der Maschine. Die Stopfmaschine war auf ein Fahrgestell montiert und wurde per Hand bewegt. Sie befindet sich im Historischen Feldbahnmuseum Herrenleite bei Pirna.

Gleisstopfmaschine Gleisstopfmaschine

Gleisstopfmaschine Gleisstopfmaschine Gleisstopfmaschine

Waggonschieber

Waggonschieber, auch bekannt als Einrad−Wagenschieber, wurden auf Bahnhöfen und in Betrieben mit einem internen Schienennetz zum Verschieben von Waggons eingesetzt. Zum Teil fanden sie auch als Tunnelofen−Wagenschieber in der Keramik−und Ziegelindustrie Verwendung. Es existieren leider keine Bilder von solchen Maschinen mit EL 308−Motor. Nachfolgend eine Zeichnung aus einem Prospekt von 1961.

Waggonschieber

Mittlerweile ist es uns gelungen, doch noch ein Foto einer solchen mobilen Rangierhilfe aufzutreiben. Eventuell sogar das einzige, was überhaupt noch existiert. Es entstand Ende der 50er Jahre und zeigt einen Waggonschieber vermutlich bei einer Vorführung auf einem alten Holzplatz auf dem Gelände von Stellwerk 5 (Tagebau Espenhain).

Waggonschieber

Gelenkkreissäge GKSB

Es handelt sich hier um die Gelenkkreissäge GKSB, gefertigt von der MTS−Spezialwerkstatt Dresden−Klotzsche. Diese Sägen wurden ab Mitte der 50er Jahre für die Forstwirtschaft der DDR gebaut, und waren mit einer Ablängvorrichtung, einem einachsigen Fahrwerk und einer Anhängerkupplung ausgerüstet. Die luftbereifte Säge mit Schubkarrenbereifung 400x100 war als Anhänger oder Karren fahrbar. Das Sägeblatt hatte einen Durchmesser von 710 mm. Damit konnten Stämme bis 280 mm Durchmesser abgelängt werden. Das Sägeblatt wurde über einen Keilriemen mit 1600−1800 U/min angetrieben. Die Gelenkkreissäge hatte ein Gewicht von ca. 230 kg. Die Sägen konnten auch mit Elektromotor geliefert werden (Ausführung GKSE).

Kreissäge

Schwingverdichterplatte SVP 25

Die Vibrationsplatte SVP 25 wurde für die Verdichtung von nichtbindigen Erdstoffen, wie Sand oder Kies, sowie von Frostschutz− Sauberkeits− und Kiestragschichten eingesetzt. Für die Verdichtung von Schwarzdecken konnte sie ebenfalls verwendet werden. Die Antriebsleistung des Motors wurde über eine Fliehkörperkupplung mittels Keilriemen auf zwei Kreisschwinger übertragen, die fest mit der unteren Schwingplatte verbunden waren. Die günstige Schwerpunktlage und die ungerichteten Erregerkräfte führten zu einer selbsttätigen, fortschreitenden Vorwärtsbewegung von max. 17 m/min. Der Motor mit Sockel, Motorplatte und Führungsstange waren durch Schraubenfedern mit der Schwingplatte verbunden, so das Motor und Bediener weitestgehend vor den Schwingungen geschützt waren. An der Schwingplatte konnten seitlich zwei Laufräder angesteckt werden um den Transport der 270 kg schweren Maschine zu erleichtern. Als Motor kam der EL 308/6 zum Einsatz. Der Kraftstoffverbrauch wurde mit 3,3 l/h angegeben. Hergestellt wurde das Gerät im VEB Baumechanik Halle−Ost. Hier eine Abbildung von 1969 und nachfolgend Bilder einer restaurierten SVP 25, Baujahr vermutlich 1978:

SVP 25 SVP 25

SVP 25 SVP 25 SVP 25

Nachfolgend einige Bilder einer anderen Rüttelplatte mit EL 308. Unklar ist, ob es sich um ein Originalgerät handelt, oder ob der Motor nachträglich angebaut wurde. Ein Typenschild weist auf die Allgemeine Baumaschinen GmbH Hameln hin. Als Baujahr ist 1956 angegeben.

Rüttelplatte


Alle Inhalte dieses Internetangebotes, insbesondere Texte und Bilder, sind urheberrechtlich geschützt (Copyright). Das Urheberrecht liegt bei Jan Rößler bzw. bei den Eigentümern der Bilder. Wer gegen das Urheberrecht verstößt (z.B. die Inhalte unerlaubt auf die eigene Homepage kopiert),
macht sich gemäß § 106 ff Urhebergesetz strafbar. Er wird zudem kostenpflichtig abgemahnt und muß Schadensersatz leisten. Kopien von Inhalten können im Internet ohne großen Aufwand verfolgt werden. Bitte fragen Sie uns, wenn Sie Inhalte dieses Internetangebotes verwenden möchten.


Seiten:   1     2     3     4     5     6    [ 7 ]    8     9