Der Spindelmäher Fortschritt P 941 mit dem Namen "Rasant" wurde in Wutha bei der Firma Petkus produziert. Andere Quellen geben als Hersteller den VEB Mähdrescherwerk Weimar an. Entwickelt wurde dieser Motorrasenmäher wahrscheinlich im VEB DIMA Landmaschinenbau Dingelstädt/Eichsfeld. Der P 941 kostete damals 2270 Ost−Mark. Nach vorliegenden Quellen trug das Gerät anfangs (60er Jahre) auch die Bezeichnung Motorrasenmäher E 080.
Das 335 kg schwere, selbstfahrende Gerät mit einer Schittbreite von 75−80 cm fand vor allem Verwendung bei der Pflege von großen Grünanlagen, Parks oder Sportplätzen. Als minimale Schnitthöhe konnten 2 cm eingestellt werden. Bis zu einer Rasenhöhe von 12,5 cm arbeitete der Motorrasenmäher "Rasant" einwandfrei. Die Hangneigung durfte 10 Prozent nicht überschreiten. Der folgende Spindelrasenmäher wurde 1973 hergestellt.
Das folgende Exemplar wartet noch auf seine bevorstehende Restauration in den nächsten Jahren.
Um den P941 leichter transportieren zu können, wurden seitlich zwei Räder montiert. Sowohl die Bereifung dieser Transporträder, als auch die der hinteren Räder entsprach mit der Größe 4x10 der DDR−Standardbereifung für Schubkarren. Vermutlich konnten diese Rasenmäher auch mit der Hand geführt werden, denn laut einem vorliegenden Datenblatt galt die Anhänge−Fahrvorrichtung als Zusatzausrüstung. Hier ein P941/1 von 1981 mit Transportbereifung.
Im VEB Geraer Kompressorenwerk wurde ein Zweizylinder − Hochdruckverdichter mit der Bezeichnung A3HW1−32/70 hergestellt. Das Gerät hat einen Ausgangsdruck von ca. 150 bar und wurde mit einem Filter-und Abscheidesystem auf einem Rohrrahmen montiert und mit einem EL 308 angetrieben. Dieser Hochdruckverdichter wurde wahrscheinlich seit Mitte der 60er Jahre bei den Streitkäften des Warschauer Paktes eingesetzt. Das Gerät diente bei dem taktischen Raketenkomplex 9K52 Luna−M vorwiegend zum Befüllen von Druckluftflaschen mit öl− und geruchfreier Druckluft und hatte die Bezeichnung BRTG. Vermutlich wurde das Aggregat mit einem vierachsigen, allradgetriebenen LKW ZIL−135LM mitgeführt, der gleichzeitig auch als Startrampe für die taktische Rakete 9M21 diente.
Natürlich wurde auch der EL 308 auch in Eigenbautraktoren eingebaut. Die folgenden Bilder zeigen einen solchen Traktor mit Knicklenkung und Hydraulikanlage.
Hier ein anderer Kleintraktor mit EL 308, gesehen beim Traktortreffen Kemnitz 2009.
Hier ein weiteres Fahrzeug mit EL 308. Anfangs war hier ein EL 150 montiert.
Der Sprühblaser S 881 diente zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen im Forst, im Obstbau und an Einzelbäumen. Das luftbereifte einachsige Anhängegerät vom VEB Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig konnte wahlweise für Gespannzug (S 881/1) oder Traktorzug (S881/2) geliefert werden. Mit dem 325 kg schweren Gerät konnte wahlweise ohne Umbau gesprüht, gestäubt oder naßgestäubt werden. Beim Sprühen wurde das Spritzmittel als Suspension, Emulsion oder Lösung aus dem 200 Liter fassenden Tank von einer kleinen Kreiselpumpe direkt an die Blasdüse geführt und dort durch den kräftigen Ventilatorluftstrom zerstäubt und ca. 15 m weit in die Bäume geblasen. Beim Stäuben wurde das staubförmige chemische Bekämpfungsmittel aus dem 60 kg fassenden Staubbehälter über eine verstellbare Zuteileinrichtung direkt der Saugseite des Ventilators zugeführt, von diesem angesaugt und ca. 25 m in die Bäume geblasen. Beim Naßstäuben wurde normal gestäubt und eine geringe Menge Wasser versprüht um die Haftfähigkeit der Stäubemittel zu erhöhen. Der EL 308 treibt bei dieser Maschine den Ventilator mit einer Fördermenge von 1900 m³/h sowie die Kreiselpumpe und die Staubzuführung an. Der Bediener sitzt hinten auf dem Gerät und bedient das Spritzmittelventil, den Stellhebel für die Staubzuführung und steuert die Blasdüse. Im folgenden zwei Prospektbilder aus den späten 50er Jahren und einige Fotos, die den Sprühblaser im Einsatz zeigen.
Der Sprühblaser S 882 war nur zum sprühen einsetzbar und diente zur Schädlingsbekämpfung mit flüssigen chemischen Mitteln im Forst und im Obstbau. Das Gerät konnte als Gespann oder mit Schlepperzugvorrichtung eingesetzt werden. Der S 882 hatte eine hochklappbare Verkleidung, um das Aggregat vor Beschädigungen durch Äste zu vermeiden. Der Spritzmitteltank fasste 200 Liter. Mit einem Luftdurchsatz von 1900 m³/h wurde eine Spritzweite von 15 m erreicht. Der S 882 hatte ein Gewicht von ca. 200 kg. Hier ein Prospektbild.
Ein anderes Anhängegerät für den Pflanzenschutz war das Sprüh− und Nebelgerät POMOSA S 139, das vom VEB Berliner Spezial−Geräte hergestellt wurde. Der EL 308 trieb hier einen Ventilator mit einer Leistung von 2400 m³/h an. Außerdem war an den Motor noch ein Kompressor vom Typ 46/200 A mit einer Leistung von 12 m³/h bei ca. 6 bar angeschlossen. Das Gerät war sowohl für Traktorzug als auch für den Gespannzug geeignet. Der Spritzmitteltank fasste 50 Liter. Das POMOSA S 139 hatte damals einen Richtpreis von 3500 Ost−Mark. Leider existieren keine Fotos mehr. Hier ein Katalogbild.
Wahrscheinlich gegen Ende der 40er Jahre entstand dieses Foto von einem Pulververstäuber im Einsatz. Die Funktionsweise ist die gleiche wie bei dem oben beschriebenen Sprühblaser. Gut zu erkennen die frühe Version des EL 308 mit der gelochten Grundplatte. Das Gerät stammt wahrscheinlich von der Firma GLORIA Rheinpfälzische Maschinen und Metallwaren−Fabrik Carl Platz Ludwigshafen. Nähere Informationen gibt es leider nicht.
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