Ab 1961 wurden bei der Brandiser Maschinen−und Apparatebau KG die Kleinschlepper S1 und S1a gebaut und markierten damit den Beginn des Schlepperbaues bei BMA. Bis 1965 wurden nach vorliegenden Angaben 729 Schlepper S1a gefertigt. Vermutlich kam 1964 der Typ S2 dazu. Zwischen 1964 und 1965 sollen 193 S2−Schlepper hergestellt worden sein. Ebenfalls in diesem Zeitraum wurde wahrscheinlich auch der S3 gefertigt. Von diesen Fahrzeugen gibt es vermutlich nur noch einige wenige erhaltene Exemplare und so gut wie keine Unterlagen und Dokumente mehr. Wir sind daher für sämtliche Informationen und Fotos sehr dankbar.
Die Kleinschlepper S1, S1a, S2 und S3 sind die Vorgänger der späteren DFZ 322/632 und wurden entwickelt, um den innerbetrieblichen Transport in Industrie und Landwirtschaft zu vereinfachen, zu erleichtern und zu rationalisieren. Beispielsweise wurden sie verwendet um das Brenngut von Ziegeleiöfen ein−und auszufahren. Durch die geringe Größe waren die Schlepper sehr wendig und beweglich und es konnten selbst schwer zugängliche Beladeplätze mühelos erreicht werden. Nachfolgend zwei äußerst seltene Prospektbilder eines S1a von 1964.
Die Schlepper hatten einen Kastenrahmen aus 5 mm Stahlblech und erhielten als Motor den luftgekühlten Wirbelkammer−Diesel GD 1 von Robur. Mit der Standardisierung der Motorenbezeichnungen 1967 erhielt der Einzylindermotor die Bezeichnung 1 NVD 12,5/9 SL. Das Vierganggetriebe kam ebenfalls von Robur. Der 3. und 4. Gang war allerdings blockiert. Gebremst wurden nur die Hinterräder hydraulisch. Eine Feststellbremse wirkte über Seilzüge ebenfalls auf die Hinterräder. Als Kupplung kam eine Einscheiben−Trockenkupplung mit Torsionsdämpfer vom Typ KM16ZR zum Einsatz. Die Kraft wurde über eine Gelenkwelle mit Doppelgelenkkupplung auf die Hinterräder übertragen. Die Hinterachse mit Differential und Klingelnberg−Verzahnung hatte eine Übersetzung von 7:57 (8,14). Nachfolgend eine Maßskizze des Schleppers S1:
Hier einige Technische Daten:
Motortyp | 1 NVD 12,5/9 SL |
Hubraum | 795cm³ |
Leistung | 6,5 PS bei 1500 U/min |
Spez. Kraftstoffverbrauch | 220 g/PSh |
Zylinderbohrung | 90 mm |
Kolbenhub | 125 mm |
Verdichtung | 18:1 |
Ventilspiel | 0,15 mm bei kaltem Motor |
Ölpumpe | Zahnradölpumpe |
Öldruck | 2 atü bei 1500 U/min |
Ölverbrauch | 0,06 kg/h |
Schmierung | Druckumlaufschmierung |
Tankinhalt | 10 l |
Motorgewicht | 210 kg |
Fahrgeschwindigkeiten | 1. Gang 4 km/h |
2. Gang 8 km/h | |
3. Gang gesperrt (?) evtl. ungesperrt 14 km/h | |
4. Gang gesperrt | |
Rückwärtsgang 5 km/h | |
Getriebeübersetzungen | 1. Gang 6,09:1 |
2. Gang 3.09:1 | |
3. Gang 1,71:1 | |
Rückwärtsgang 4,95:1 | |
Spur vorn/hinten | 644 mm / 555 mm |
Radstand | 1200 mm |
Räder vorn | 2.5 A x 8 |
Bereifung vorn | 4.00 x 100 verstärkt |
Räder hinten | 4.00 E X 16 |
Bereifung hinten | 6.50 x 16 Gelände |
Lenkung | Lenkspindel mit Schnecke und Fingerhebelwelle, i=16,1 |
Anlasser | 1,8 PS, 12 V |
Lichtmaschine | 180 W, 12 V |
Batterie | 105 Ah, 12 V |
maximale Anhängermasse | 2500 kg |
Kraft am Zughaken | 240 kp |
kleinster Wendekreis | 4000 mm |
Gesamtmasse | 720 kg |
Gesamtlänge | 2120 mm |
Gesamtbreite | 800 mm |
Gesamthöhe | 1330 mm |
Nachfolgend einige Bilder eines sehr seltenen Kleinschleppers vom Typ S1. Das Fahrzeug war im Gaswerk in Saalfeld im Einsatz, später in Jena und jetzt in Freest (Vorpommern).
Der folgende S1 war ursprünglich auf einem Holzplatz in Neuhausen/ Erz. im Einsatz. Das Fahrzeug ist allerdings stark verändert und wurde nach der Wende zum Schneeschieben eingesetzt.
Das folgende Foto zeigt vermutlich einen Schlepper vom Typ S2 in einer Ziegelei. Weitere Informationen sind leider nicht vorhanden.
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