Hier ein EL 65, der bei der Deutschen Reichsbahn in der DDR eingesetzt wurde. Wie auf dem Bild zu sehen, ist die Arbeitsstellung des Motors auf der Seite liegend. Wir waren der Meinung, dass es sich um ein Teil einer Laschenschraubmaschine handelt, mit der die Schienen an den Stößen mit je vier Schrauben und zwei Laschen verschraubt wurden. Dem ist aber nicht so. Es handelt sich hier um die Tragbare Schienenbohrmaschine TSB 40.
Mit dieser 60 kg schweren Bohrmaschine wurden die Löcher für die Laschen gebohrt. Der Antrieb des Bohrers erfolgt über eine elastische Kupplung und ein Schneckengetriebe. Die komplette Bohreinheit ist über eine Trapezgewindespindel auf zwei Führungssäulen verschiebbar. Die Bohrspindel hat eine Drehzahl von 150 U/min bei einem Bohrerdurchmesser von 23 bis 40mm. Für eine Bohrung benötigt man ca. 80 Sekunden. Mit zwei Formstücken für verschiedene Schienenprofile (S49, R65) kann die Bohrmaschine an der Schiene in der erforderlichen Steghöhe befestigt werden. Für die Bedienung werden zwei Arbeiter benötigt. Hier ein Bild einer TSB 40 ohne Motor.
Als Nachfolger des Freischneiders K.Fo mit SEL 100 kam gegen Ende der 80er Jahre das Durchforstungsgerät K.Fo/A auf den Markt. Statt dem SEL 100 hatte der Freischneider jetzt den EL 65 als Antrieb. Der Kunde hatte die Auswahl zwischen drei verschiedenen Anbaugeräten, Hackmesser, Kreissäge oder Mini−Kettensäge. Nachfolgend ein solches Gerät von 1988 mit montiertem Kreissägeblatt und einem abnehmbaren Baumanschlag über der Blattmitte. Dieser erleichterte wesentlich die Ausführung eines Fällschnittes, links ziehend, rechts schiebend. Die Produktion wurde im November 1989 eingestellt.
Das motorisierte Rückensprüh− und Stäubegerät S 100 vom VEB Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig ist ein leistungsfähiges Kleingerät für den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung. Dieses Gerät kann sowohl auf dem Rücken getragen werden, als auch mit einer Transportkarre gefahren werden. Außerdem kann es von zwei Arbeitskräften in einem speziellen Traggestell getragen werden. Man kann damit sprühen, stäuben oder nebeln. Der EL 65/128 mit dem direkt gekuppelten Radiallüfter sitzt schwingungsgedämpft in einem Rohrrahmen. Die Druckluft tritt durch einen Spiralschlauch mit Zentraldüse ins Freie. Ein Teil der Druckluft findet zur pneumatischen Spritzmittelförderung Verwendung. Die Sprühflüssigkeit wird mit Hilfe einer Schrägschnittdüse dem Luftstrom an der Zentraldüse zugeführt. Ein luftgefülltes Rückenpolster macht das Tragen des ca. 18 kg schweren Gerätes etwas angenehmer. Der Behälter für das Spritzmittel kann gegen den Staubbehälter leicht ausgewechselt werden. Der 1,5 Liter Benzin−Tank wird daran angeklemmt. Außerdem kann die Stäubedüse gegen die Sprühdüse ausgewechselt werden. Der Behälter für das Spritzmittel fasst 10 Liter und der Staubbehälter hat ca. 6 kg Inhalt. Bei einer Drehzahl von 4500 − 5000 U/min wird eine Wurfhöhe von ca. 10 m erreicht. Der leistungsfähige Ventilator fördert 640 m³/h. Das Gerät hatte einen Richtpreis von 1000 Ost−Mark. Nachfolgend ein Foto des Gerätes mit Sprühausrüstung.
Vom VEB Baustoffmaschinen Halle wurde der EL 65 in einen Kipptrommelmischer eingebaut. Der Betonmischer hatte Die Bezeichnung K75/B. Die Trommel wurde über einen Keilriemen angetrieben. Nach vorliegenden Angaben wurden diese Betonmischer im Rahmen der Sozialistischen Aufbauhilfe für afrikanische Länder von Studenten der Technischen Universität Freiberg montiert. Hier ein Gerät von 1982.
Vom VEB Baustoffmaschinen Magdeburg wurde der EL 65 in den 63 kg schweren Benzinstampfer BS 63 eingebaut. Wahrscheinlich gibt es mittlerweile nur noch sehr wenige dieser Geräte. Der folgende BS 63 wurde 1982 hergestellt.
Die tranportable Rohrmelkanlage M 682 wurde für den Weidemelkbetrieb eingesetzt. Der EL 65 trieb hier eine Vakuumpumpe VZ 25/80 V an. An eine zentrale Milchrohrleitung waren vier Melkmaschinen M66 angeschlossen. Über Melkmaschinen und Milchrohrleitung gelangte die Milch direkt in die Transportkannen. Es konnten so bis zu 50 Kühe in ca. einer Stunde gemolken werden. Beide Melkanlagen, M 682 und M 683, wurden vom VEB Anlagenbau Impulsa Elsterweda hergestellt.
Die fahrbare Kannenmelkanlage M 683 war für den Weidemelkbetrieb bei kleineren Herden gedacht, und mit nur zwei Kannenmelkmaschinen M66 ausgerüstet, konnte aber mit zwei weiteren M66 erweitert werden. Im 4−Kannen−Betrieb konnten so bis zu 50 Kühe in ca. 90 Minuten gemolken werden. Auch hier wurde der Unterdruck mittel EL 65 und Vakuumpumpe VZ 25/80 V erzeugt.
Der 1600 Mark teure Impulsa Weidemaschinensatz "Super W" M903 war ein leichter (55,5 kg) und transportabler Vakuumerzeuger, vor allem für die fahrbare Impulsa Weiderohrmelkanlage M687−4, aber auch als Ersatz bei Ausfall des Energienetzes in stationären Melkanlagen. Es konnten vier Melkmaschinen angeschlossen werden. Der EL 65 trieb auch hier einen einstufigen Zellenverdichter VZ 25/80 V über eine Klauenkupplung an. Die Vakuumpumpe erzeugte den notwendigen Unterdruck für die Funktion der Pulsatoren und zur Förderung der Milch.
Alle Inhalte dieses Internetangebotes, insbesondere Texte und Bilder, sind urheberrechtlich geschützt (Copyright).
Das Urheberrecht liegt bei Jan Rößler bzw. bei den Eigentümern der Bilder.
Wer gegen das Urheberrecht verstößt (z.B. die Inhalte unerlaubt auf die eigene Homepage kopiert),
macht sich gemäß
§ 106 ff Urhebergesetz
strafbar. Er wird zudem kostenpflichtig abgemahnt und muß Schadensersatz leisten.
Kopien von Inhalten können im Internet ohne großen Aufwand verfolgt werden.
Bitte fragen Sie uns, wenn Sie Inhalte dieses Internetangebotes verwenden möchten.